Delegiertenversammlung des Feuerwehrverbandes Bezirk Muri

Wohler Anzeiger
Ausgabe Nr. 89
10.11.2009
Autor: Chregi Hansen

Auch an der Versammlung in Muri war die geplante Reduktion der Ausbildungskreise ein Thema. Im Oberen Freiamt hat man nichts dagegen, bei der Weiterbildung mit den Nachbarn zusammenzuarbeiten. Die Kurse für Neueingeteilte will man weiter selber durchführen.

Für Präsident Raphael Studer war der Neueingeteiltenkurs der Höhepunkt des Jahres. 76 neue Feuerwehrmänner und -frauen eigneten sich am 6. und 7. März in Boswil die Grundlagen ihrer künftigen Tätigkeit an. Zehn Klassenlehrer sorgten dafür, dass das Wochenende ein voller Erfolg wurde. Und die Feuerwehr Boswil sorgte für optimale Übungsplätze. «Es hat Freude gemacht zu sehen, wie motiviert alle bei der Sache waren», sagte Studer an der DV in Muri.

Wenn es nach dem Bezirksverband Muri geht, sollen die Neueingeteiltenkurse auch in Zukunft im eigenen Bezirk stattfinden. Selbst dann, wenn die von der Aargauischen Gebäudeversicherung geplante Verkleinerung der Ausbildungskreise Tatsache wird. Nach diesen Plänen wird der Bezirk Muri mit denen von Bremgarten und Lenzburg zusammengelegt. «Wir sehen durchaus ein grosses Potenzial in dieser Zusammenarbeit, allerdings nur bei den Weiterbildungskursen. Neue Feuerwehrleute sollen aber in unserer Region durch unsere Lehrer ausgebildet werden», so die Haltung des Murianer Vorstands, die auch derjenigen in Bremgarten und Lenzburg entspricht. Die drei Verbände haben denn auch eine gemeinsame Stellungnahme verfasst.

Spezialabend zum Thema «Kunststoffe»

Während der Neueingeteiltenkurs noch immer ein Erfogsmodell ist, leiden andere Ausbildungsgänge unter sinkenden Teilnehmerzahlen, wie der neue Kursverantwortliche André Kurmann berichtete. Angeboten wurden in diesem Jahr je ein Kurs für den Verkehrsdienst und den Elektrodienst. Gut besucht war hingegen der Frühlingsanlass zum Thema «Care-Team». Im kommenden Jahr organisiert der Murianer Verband einen Atemschutz-Einführungskurs sowie einen Informationsabend zum Thema «Kunststoffe haben es in sich», der zusammen mit der Airex in Sins organisiert wird. Der Neueingeteiltenkurs findet diesmal in Beinwil statt.

Vermögen abbauen

Die geplante Reduktion der Ausbildungskreise hat weitere Folgen. Noch ist nämlich unsicher, was danach mit den Bezirksverbänden passiert. Aus diesem Grund störte es niemanden, dass die Rechnung ein weiteres Mal mit einem Minus von 1140 Franken abschloss. Noch immer weist der Verband ein Vermögen von 16 500 Franken aus. «Unser Ziel ist es, das Vermögen langsam abzubauen, denn es ist unnötig, so viel Geld auf Reserve zu haben. Vor allem dann, wenn niemand weiss, was mit dem Verband passieren wird», sagte der abtretende Kassier Roland Frick. Er hat sein Amt im Jahr 2004 angetreten und hat nun seinen Austritt aus der Feuerwehr gegeben. Neu in den Vorstand gewählt wurde für ihn René Berger aus Boswil.

(Zu) viele Ölwehreinsätze

Die Feuerwehren des Bezirks mussten im vergangenen Jahr 165-mal ausrücken. Die Statistik zeigt, dass die Feuerwehrarbeit heute aus viel mehr besteht als aus dem Löschen eines Brandes. Angeführt wird die «Rangliste» der Einsätze von den Wespennestern (30), gefolgt von Wasserwehren (28) und Fehlalarmen durch Brandmeldeanlagen (24). «Nur» auf Platz vier stehen Brand ereignisse (insgesamt 19). Bedenklich findet Präsident Studer die hohe Zahl von 15 Einsätzen für Ölwehren. «Denn das hat immer mit Unsorgfalt zu tun», findet er.

Zum ersten Mal seit längerer Zeit hat der Verband wieder eine Umfrage über die unterschiedliche Besoldung in den einzelnen Gemeinden gemacht. Grund war ein neues Besoldungsreglement in Boswil, in welchem der Lohn für die Offiziere erhöht wurde, um damit auch die grosse Vorbereitungszeit für die Übungen abzudecken. Ob andere Gemeinden nachziehen wollen, ist noch nicht sicher. Am Schluss der Versammlung stellte Frick kurz die neue Software vor, welche die administrative Arbeit der Feuerwehren erleichtern soll und die in Kürze unentgeltlich zur Verfügung steht.